MIGRATION & DIASPORA – AFRICA IN VR

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Foyer im Humboldt Forum
10.11. – 13.11., jeweils 10 – 20 Uhr
Eintritt frei

 

AFRIKAMERA 2022: Urban Africa, Urban Movies – Migration & Diaspora ist Teil eines über einen Zeitraum von vier Jahren konzipierten Festivalschwerpunkts zum aktuellen urbanen Kino aus Afrika.

Flucht und Migration gehören zu den beherrschenden Themen der Gegenwart. Den politischen und künstlerischen Diskurs dominieren dabei europäische Sichtweisen, während afrikanische Perspektiven weitestgehend ausgeblendet bleiben.

Die Frage nach der „kulturellen Identität“, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen dem „Eigenen“ und dem „Fremden“ wird nicht mehr nur aus der Perspektive der Einwandernden, sondern gleichsam aus der der aus der Diaspora zum afrikanischen Kontinent Zurückkehrenden bzw. aus der Sicht von sowohl im globalen Süden wie auch im globalen Norden lebenden Filmemacher*innen behandelt und so neu austariert. Viele Produktionen richten den Blick nicht nur auf die Migrationsbewegungen von Europa nach Afrika und zurück, sondern auch auf innerafrikanische Wanderungsbewegungen.

Begleitend zum Programm von AFRIKAMERA werden vier 360°-Produktionen präsentiert, die sich auf sehr unterschiedliche künstlerische Art und Weise mit Themen von Migration & Diaspora auseinandersetzen.

Kuration: Florian Wachinger

 

LE LAC

von Nyasha Kadandara
Kenia 2019, Dokumentation, englische OV, ca. 9 min

Der in der Grenzregion zwischen Nigeria, Kamerun, Niger und dem Tschad gelegene Tschad-See ist einer der weltweit größten Binnengewässer und zugleich eines der gefährdetsten Biotope auf dem afrikanischen Kontinent. Zum einen sinkt der Wasserspiegel des Sees, bedingt durch den Klimawandel, beständig, zum anderen wird die Region durch politische Unruhen und den Terror der Islamistengruppe Boko Haram erschüttert, 2,7 Millionen Menschen sind rund um den Tschadsee auf der Flucht und leben als Binnenfüchtlinge in Camps des UNHCR.
Die 360°-Produktion LE LAC der nigerianischen Filemacherin Nyasha Kadandara ermöglicht Einblicke in den Alltag von Mahamat, einem einst wohlhabenden Viehzüchter, der seine Heimat aus Furcht vor dem Terror von Boko Haram verlassen musste und Nassuri, einem zum Fischer gewordenen Binnenflüchtling, der mit seiner Familie in einem der Flüchtlingslager lebt. Mit verstörend schönen Bildern schärft LE LAC den Blick auf die Verletzlichkeit von Mensch und Natur.

NYASHA KADANDARA ist eine preisgekrönte panafrikanische Regisseurin und Filmemacherin. Sie ist Absolventin der Columbia Journalism School. Ihr erster Film Through the Fire über einen Drogenabhängigen, der sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellt, wurde 2015 beim Atlanta Docufest mit dem Audience Choice Award ausgezeichnet. Ihr Kurzdokumentarfilm Queens & Knights“ über ein queeres und inklusives Rugbyteam gewann 2016 den ersten Preis beim NBC Sports Filmwettbewerb Cptr’d und wurde bei South by SouthWest uraufgeführt. 2019 schrieb, filmte und produzierte sie Sex and the Sugar Daddy, eine umfassende Multimedia-Reportage über transnationale Sexualbeziehungen in Kenia, die bei den One World Media Awards in den Kategorien „Popular Feature“ und „Digital Media“ in die Endrunde kam. Ihre letzte Produktion, der investigative Dokumentarfilm Imported for my Body über den kontinentübergreifenden Sexhandel wurde für die Amnesty Media Awards 2020 in die engere Wahl gezogen und für das Human Rights Watch Festival in Kenia ausgewählt. Derzeit entwickelt sie ihren ersten unabhängigen Dokumentarfilm Matabeleland und einen narrativen Spielfilm Come Sunrise, We Shall Rule.

 

AFROROUTES

von Sélim Harbi
Production: INVR.SPACE GmbH
Executive Producer: Sönke Kirchhof
Postproduction Supervisor: Jessica Zippel
Prototype Tunisia: Med Arbi Soualhia
Weltpremiere
Deutschland 2021, / Drei 360°- Videos, jeweils ca. 15.Min.

Von Salvador da Bahia (Brasilien) über Gujarat (Indien) bis Tanger (Marokko): Afroroutes bewegt sich auf den Spuren der drei großen Sklaverei-Routen – der trans-saharischen, der trans-atlantischen und der trans-pazifischen – und stellt dabei Fragen nach afrodiasporischer Identiät: Was geschah mit den Millionen vertriebenen afrikanischen Männern und Frauen? Wo leben ihre Nachkommen heute? Sind ihre ursprüngliche Kulturen und Sprachen verschwunden? Wie hat ihr Erbe zum Aufbau ihrer neuen Länder beigetragen?

Das Projekt macht diese Fragen anhand dreier unterschiedlicher musik- und klangbasierter Rituale und Zeremonien als gelebte kulturelle Erinnerungen, als Zeugnisse kultureller Resilienz und alteriertes und transzendentales Erbe in 360°- Videos erfahrbar: In Zeremonien der Candomblé, einer afro-brasilianischen Religion aus Bahia, dem Zentrum schwarzer Kultur in Brasilien und einer zentralen Achse für die Entwicklung der afro-brasilianischen Identität; in Dhamal- Ritualen der African Sidi Community, die in der Region Gujarat in Nordindien praktiziert werden sowie in Ritualen der Gnawa, einer ethnischen Minderheit in Marokko, mit Bezugnahme auf subsaharische Mythen, Farbcodes und Heilpraktiken.

SELIM HARBI (*1982 in Tunis) ist Multimedia-Autor, Regisseur und Produzent. Er studierte Audiovisuelle Medien an der Fachhochschule Beuth in Berlin und arbeitete u.a. als Regieassistent bei THE ENEMY, sammelte journalistische VR-Erfahrungen in Westafrika und gab regelmäßig Workshops in Media und Storytelling. Zudem war er Multimedia-Stipendiat von World Press Photo mit Schwerpunkt auf aktuellen Fragen der afrikanischen Diaspora. Harbi entwickelt und produziert Mixed-Media-Konzepte. Er lebt und arbeitet in Berlin.

 

AZIMUTH

von Nirma Madhoo
Südafrika / Australien 2019, Experimentalfilm, englische OV, 9 min

Azimuth ist ein 360°-Experimentalfilm, der in einem digitalen 3D-Asset, inspiriert durch sichtbetondurchzogene Wellenbrecherarchitekturen am Hafen von Durban, der Architektur der brutalistischen Gebäudekomplexe der Durban University of Technology sowie des Ponte-Towers in Hillbrow (Johannesburg), zeitgenössische Mode präsentiert. Azimuth feiert Beton als allgegenwärtiges Material in drei Elementarzuständen: flüssig, fest und ätherisch. Getragen von einem sphärischen Ambisonics Sorround Sound Score werden in den Modepräsentationen zugleich stereotype Vorstellungen und Zuschreibungen von afrikanischen Identitäten als dem „ethnisch Anderen“ infrage gestellt und unterlaufen.

NIRMA MADHOO ist eine in Durban und Melbourne lebende Modefilmerin und Forscherin. Sie begann ihre Karriere als Modedesignerin und wandte sich dann der zeitgenössischen Modefilmografie zu. In ihrer Arbeit stellt sie videografische Arbeiten mit CGI, 3D-Druck, Virtual Reality und Augmented Reality-Techniken gegenüber. Madhoos Arbeiten werden international auf Kurzfilmfestivals, Modefilmfestivals und digitalen Kunstfestivals präsentiert.

 

FERENJ – A GRAPHIC MEMOIR

von Ainslee Robson
United States/ Äthiopien 2020, 360°- Video, Sprachen: English, Amharic, Untertitel: Englisch, 9 min
Deutschlandpremiere

Das immersive grafische Memoir der amerikanisch-äthiopischen Regisseurin Ainslee Robson ist ein visueller Dialog zwischen Erinnerung, Realität und der Sphäre des Digitalen.
Basierend auf rekonstruierten autobiographischen Erinnerungen und begleitet von äthiopischer Tezetamusik, schafft Robson eine afrosensuale Traumlandschaft, die in fragmentierter Form vom äthiopischen Restaurants Empress Taytu in Cleveland, Ohio, über das Elternhaus der Regisseurin bis in die Straßen von Addis Abeba führt. Unterlegt mit einem spekulativen Gespräch zwischen der Erzählerin mit der ehemaligen äthiopischen Kaiserin Taytu, hinterfragt FERENJI die Bedeutung von Heimat und Identität aus der Erfahrungsperspektive der äthiopisch-amerikanischen Diaspora.

Ainslee Alem Robson ist eine preisgekrönte äthiopisch-amerikanische Regisseurin, Autorin und Medienkünstlerin. In ihren Arbeiten dekonstruiert Robson Identität, Hierarchien und koloniales Erbe mithilfe des Mediums Film und neuen Technologien in der digitalen Kunst.
Ihre Sachtexte wurden von eFlux, Guggenheim, Art Africa, Vogue Italy und Offramp Academic Journal veröffentlicht. Regiedebüt FRENJI – A GRAPHIC MEMOIR IN VR feierte seine Premiere beim Tribeca Film Festival 20und wurde seitdem bei zahlreichen weiteren Festivals präsentiert, unter anderem SXSW’s 2020 Virtual Cinema und New Images Festival 2020, wo es mit dem Special Jury Prize ausgezeichnet wurde.

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Foyer at Humboldt Forum
10.11. – 13.11., 10am – 8pm
Free of Charge

AFRIKAMERA 2022: Urban Africa, Urban Movies – Migration & Diaspora is part of a four-year festival focus on contemporary urban cinema from Africa.
Flight and migration are among the dominant themes of the present. European perspectives dominate the political and artistic discourse, while African perspectives are largely ignored.

The question of “cultural identity”, the debate about the relationship between the “own” and the “foreign” is no longer dealt with only from the perspective of immigrants. It is being rebalanced, as it were, by those returning to the African continent from the diaspora or from the perspective of filmmakers living in both the global South and the global North. Many productions focus not only on migratory movements from Europe to Africa and back, but also on intra-African migratory movements.

Accompanying the AFRIKAMERA programme, four 360° productions will be presented that deal with themes of migration & diaspora in very different artistic ways.

Curation: Florian Wachinger

 

LE LAC

By Nyasha Kadandara
Kenya 2019, Documentary, OV, ca. 9 min

Located in the border region between Nigeria, Cameroon, Niger and Chad, Lake Chad is one of the world’s largest inland water bodies and also one of the most endangered biotopes on the African continent. On the one hand, the water level of the lake is constantly sinking due to climate change, on the other hand, the region is shaken by political unrest and the terror of the Islamist group, Boko Haram, 2.7 million people are fleeing around Lake Chad and live as internally displaced persons in UNHCR camps.

The 360° production LE LAC by Nigerian filmmaker Nyasha Kadandara provides insights into the everyday life of Mahamat, a once prosperous cattle farmer who had to leave his home for fear of the terror of Boko Haram, and Nassuri, an internally displaced person turned fisherman who lives with his family in one of the refugee camps. With disturbingly beautiful images, LE LAC sharpens our view of the vulnerability of people and nature.

NYASHA KADANDARA is an award-winning Pan-African director and filmmaker. She is a graduate of the Columbia Journalism School. Her first film, Through the Fire, about a drug addict facing the demons of his past, won the Audience Choice Award at the Atlanta Docufest in 2015. Her short documentary Queens & Knights, about a queer and inclusive rugby team, won first prize at the 2016 NBC Sports Film Competition Cptr’d and premiered at South by SouthWest. In 2019, she wrote, filmed and produced Sex and the Sugar Daddy, a comprehensive multimedia reportage about transnational sexual relationships in Kenya, which was a finalist in the Popular Feature and Digital Media categories at the One World Media Awards. Her latest production, the investigative documentary Imported for my Body about cross-continental sex trafficking was shortlisted for the 2020 Amnesty Media Awards and selected for the Human Rights Watch Festival in Kenya. She is currently developing her first independent documentary, Matabeleland, and a narrative feature Come Sunrise, We Shall Rule.

 

AFROROUTES

by Sélim Harbi
Germany 2021, / Three 360°- Videos, each approx. 15.Min.
Production: INVR.SPACE GmbH
Executive Producer: Sönke Kirchhof
Postproduction Supervisor: Jessica Zippel
Prototype Tunisia: Med Arbi Soualhia
World Premiere

From Salvador da Bahia (Brazil) to Gujarat (India) to Tangier (Morocco): Afroroutes moves in the footsteps of the three great slavery routes – the trans-Saharan, the trans-Atlantic and the trans-Pacific – asking questions about Afrodiasporic identity: what happened to the millions of displaced African men and women? Where do their descendants live today? Have their original cultures and languages disappeared? How did their heritage contribute to the building of their new countries?

The project uses three different music and sound based rituals and ceremonies to make these questions tangible as lived cultural memories, as testimonies of cultural resilience and altered and transcendental heritage in 360° videos: In ceremonies of Candomblé, an Afro-Brazilian religion from Bahia, the centre of Black culture in Brazil and a central axis for the development of Afro-Brazilian identity; in Dhamal- rituals of the African Sidi community practiced in the Gujarat region of northern India; and in rituals of the Gnawa, an ethnic minority in Morocco, with reference to sub-Saharan myths, colour codes and healing practices.

SELIM HARBI (*1982 in Tunis) is a multimedia author, director and producer. He studied audiovisual media at the Beuth University of Applied Sciences in Berlin and worked, among other things, as an assistant director for THE ENEMY, gained journalistic VR experience in West Africa and regularly gave workshops in media and storytelling. He was also a World Press Photo multimedia fellow focusing on current issues in the African diaspora. Harbi develops and produces mixed media concepts. He lives and works in Berlin.

 

AZIMUTH

by Nirma Madhoo
South Africa/ Australia 2019, experimental film, OV, 9 min

Azimuth is a 360° experimental film that presents contemporary fashion in a 3D digital asset inspired by exposed concrete breakwater architecture at Durban Harbour, the architecture of the brutalist building complexes of the Durban University of Technology and the Ponte Tower in Hillbrow (Johannesburg). Azimuth celebrates concrete as an omnipresent material in three elemental states: liquid, solid and ethereal. Carried by a spherical Ambisonics sorround sound score, the fashion presentations simultaneously question and subvert stereotypical notions and attributions of African identities as the “ethnic other”.

NIRMA MADHOO is a fashion filmmaker and researcher based in Durban and Melbourne. She began her career as a fashion designer and then turned to contemporary fashion filmmaking. Her work juxtaposes videographic work with CGI, 3D printing, virtual reality and augmented reality techniques. Madhoo’s work is presented internationally at short film festivals, fashion film festivals and digital art festivals.

 

FERENJ – A GRAPHIC MEMOIR

by Ainslee Robson
United States/ Ethiopia 2020, 360°- Video, Languages: English, Amharic, Subtitles: English, 9 min.
German premiere

The immersive graphic memoir by American-Ethiopian director Ainslee Robson, is a visual dialogue between memory, reality and the sphere of the digital.
Based on reconstructed autobiographical memories and accompanied by Ethiopian tezeta music, Robson creates an Afrosensual dreamscape that leads in fragmented form from the Ethiopian restaurant Empress Taytu in Cleveland, Ohio, to the director’s childhood home and the streets of Addis Ababa. Punctuated by a speculative conversation between the narrator and former Ethiopian Empress Taytu, FERENJI questions the meaning of home and identity from the experiential perspective of Ethiopian-American diaspora.

Ainslee Alem Robson is an award-winning Ethiopian-American director, writer, and media artist. In her work, Robson deconstructs identity, hierarchies, and colonial heritage using the medium of film and new technologies in digital art.
Her nonfiction has been published by eFlux, Guggenheim, Art Africa, Vogue Italy, and Offramp Academic Journal. Directorial debut FRENJI – A GRAPHIC MEMOIR IN VR premiered at Tribeca Film Festival 20and has since been presented at numerous other festivals, including SXSW’s 2020 Virtual Cinema and New Images Festival 2020, where it was awarded the Special Jury Prize.

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SALOUM

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SO 13 NOV
20.00 ARSENAL
Tickets

SALOUM
von Jean Luc Herbulot
Senegal 2021 I Spielfilm I OmeU I 84 min

2003, inmitten des Chaos eines Militärputsches in Guinea-Bissau, machen sich drei berüchtigte Söldner, ortsbekannt als die „Bangui Hyenas“, gemeinsam mit einem mexikanischen Drogenbaron und dessen Goldbarren mit dem Flugzeug aus dem Staub.
Doch auf dem Weg nach Dakar stürzt ihr Flieger ab und zwingt sie zur Notlandung in einer abgelegenen Region im Senegal, inmitten des Saloum Deltas. Die Männer geben sich als normale Reisende aus und kommen schließlich in einem schäbigen Urlaubsressort an der Küste unter, das von dem verdächtig großmütigen Omar betrieben wird, der seine Gäste mit Bewirtschaftungsaufgaben in der Umgebung betraut, anstatt Miete zu verlangen.
Die Gästeschaft ist einigermaßen bizarr: Neben einem Polizeihauptmann lebt dort die geheimnisvolle Awa, die weder hören noch sprechen kann, jedoch mehr über die Vergangenheit der „Bangui Hyenas“ zu wissen scheint, als ihnen lieb ist.
In der Gruppe bricht Streit aus, doch bald sehen sie sich einer unerklärlichen Macht gegenüber, die offenbar seit Ewigkeiten im verfluchten Land lauert. Schnell wird den „Banguie Hyenas“ klar, dass sie nur lebend aus der Sache herauskommen, wenn sie zusammenhalten.

Mit Saloum ist Jean Luc Herbulot ein Werk gelungen, das sich zwischen den Genres Action, Mystery-Thriller und Italo-Western changierend, jeglichen Genrezuschreibungen entzieht. Saloum feierte seine Weltpremiere in der Sektion „Midnight Madness“ beim Toronto International Film Festival 2021.

JEAN LUC HERBULOT, geboren und aufgewachsen in Brazzaville (Kongo), arbeitete nach seinem Studium in Paris erst für den französischen Fernsehsender TF1 als Grafikdesigner und gründete eine eigene Produktionsfirma für Musikvideos. Nach seinem Umzug nach Los Angeles drehte er seinen ersten Spielfilm Dealer (2014). 2017 kehrte er auf den afrikanischen Kontinent zurück und war Autor, Regisseur und Showrunner von Sakho & Mangane, der ersten französischsprachigen afrikanischen Fernsehserie, die von Netflix gekauft wurde.

[:en]

SU 13 NOV
20.00 ARSENAL
Tickets

SALOUM
by Jean Luc Herbulot
Senegal 2021 I Feature film I OmeU I 84 min

In 2003, amid the chaos of a military coup in Guinea-Bissau, three notorious mercenaries, locally known as the „Bangui Hyenas,“ make off by plane with a Mexican drug lord and his gold bars.
But on the way to Dakar, their plane crashes, forcing them to make an emergency landing in a remote region of Senegal, in the middle of the Saloum Delta. The men pose as ordinary travelers and end up staying at a shabby coastal resort run by the suspiciously magnanimous Omar, who entrusts his guests with farming duties in the area instead of charging rent.
The guests are somewhat bizarre: in addition to a police captain, the mysterious Awa lives there, who can neither hear nor speak, but seems to know more about the past of the „Bangui Hyenas“ than they would like.
Quarrels break out in the group, but soon they are confronted with an inexplicable power that has apparently been lurking in the cursed land for ages. It quickly becomes clear to the „Banguie Hyenas“ that they will only get out of this alive if they stick together.

With Saloum, Jean Luc Herbulot has succeeded in creating a work that defies any genre categorization, oscillating between the genres of action, mystery thriller and Italo-Western. Saloum celebrated its world premiere in the section „Midnight Madness“ at the Toronto International Film Festival 2021.

JEAN LUC HERBULOT, was born and raised in Brazzaville (Congo). After studying in Paris, he first worked for the French TV station TF1 as a graphic designer and founded his own production company for music videos. After moving to Los Angeles, he shot his first feature film Dealer (2014). In 2017, he returned to the African continent and was the writer, director and showrunner of Sakho & Mangane, the first French-language African television series to be acquired by Netflix.

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Makongo

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SO 13 NOV
18.30 ARSENAL
Tickets
und als Video on Demand bei INDIEKINOKLUB

MAKONGO (CATERPILLARS)
von Elvis Sabin Ngaïbino
Zentralafrikanische Republik/ Argentinien/ Italien 2020 I Dokumentarfilm I OmeU I 73 min

 

André und Albert, zwei junge Aka-Pygmäen, leben in Mongoumba (Zentralafrikanische Republik), inmitten des Kongobeckens. Trotz finanzieller Schwierigkeiten und der Stigmatisierung in der Schule aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, kämpfen André und Albert darum, das Lernniveau der anderen Schüler*innen zu erreichen. Zugleich haben sie einen Traum: auch den anderen Aka-Kindern Bildung zu ermöglichen. Jeden Nachmittag nach dem Unterricht gehen sie auf verschlungenen Pfaden, mit einer Tafel auf der Schulter und Schiefertafeln in der Tasche, zu ihren „Waldschülern“, Kindern jeden Alters, die nicht zur Schule gehen, um ihnen das Lesen und Schreiben beizubringen. Dieses Vorhaben wollen sie mit dem Verkauf von Raupen (Makongo), der Haupteinnahmequelle der Pygmäen, finanzieren und so machen sie sich auf dem Weg zum Markt in die Haupstadt Makongo…

ELVIS SABIN NGAIBINO, geboren 1985 in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik, ist diplomierter Geologe und träumte schon immer davon, im Kino zu arbeiten. Im Jahr 2012 gründete er mit Freunden die Académie du Cinéma Centrafricain, einen Verein, der Kinoliebhaber*innen zusammenbringt. Mit begrenzten Mitteln produzierte und drehte er kleine Filme für das zentralafrikanische Fernsehen, bis zu dem Tag, an dem sich sein Weg mit dem der Ateliers Varan kreuzte, die ihn im Dokumentarfilmbereich ausbildeten und ihm ermöglichten, Docta Jefferson zu drehen, das Porträt eines Apothekers aus seiner Nachbarschaft, das auf mehreren internationalen Festivals gezeigt wurde. Caterpillars (Makongo) ist sein erster Langdokumentarfilm, er wurde beim Festival Cinéma du Réel in Paris ausgezeichnet.

 

[:en]

SU 13 NOV
18.30 ARSENAL
Tickets
and as Video on Demand at INDIEKINOKLUB

MAKONGO (CATERPILLARS)
by Elvis Sabin Ngaïbino
Central African Republic/ Argentina/ Italy 2020 I Documentary I OmeU I 73 min

 

André and Albert, two young Aka Pygmies, live in Mongoumba (Central African Republic), in the middle of the Congo Basin. Despite financial difficulties and the stigmatization at school due to their ethnicity, André and Albert also struggle to reach the learning level of the other students. But at the same time, they have a dream: to provide education for the other Aka Pygmies children. Every afternoon after their class, they walk along winding paths, with a blackboard on their shoulder and slates in their pockets, to their „forest students,“ children of all ages who do not attend school, to teach them how to read and write. They intend to finance this project by selling caterpillars (makongo), the main source of income for the pygmies, and so they set off for the market in the main town of Makongo…

ELVIS SABIN NGAIBINO, born in 1985 in Bangui in the Central African Republic, has a degree in geology and has always dreamed of working in the field of cinema. In 2012, he and his friends founded the Académie du Cinéma Centrafricain, an association that brings together cinema lovers. With limited means, he produced and shot small films for Central African television, until the day his path crossed with that of Ateliers Varan, which trained him in documentary filmmaking and allowed him to shoot Docta Jefferson, the portrait of a pharmacist from his neighborhood that was shown at several international film festivals. Makongo (Caterpillars) is his first feature-length documentary; it won an award at the Cinéma du Réel festival in Paris.

 

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AFRICA RIDING

[:de]

SO 13 NOV
16.00 HUMBOLDT FORUM

AFRICA RIDING: Jugendprogramm
Liz Gomis und Aurélien Biette
Frankreich 2018 I OmU I ca. 60 min
in Anwesenheit von Liz Gomis und mit Street-Dance Einlagen Berliner Tänzer*innen
Eintritt frei!

 

Mit AFRICA RIDING präsentiert AFRIKAMERA ein Jugendprogramm mit Gästen. Die Dokumentarserie, aus der eine Auswahl von fünf Episoden gezeigt wird, begleitet unterschiedliche Communities von Ridern – Skateboarder*innen, Rollerskater*innen, Biker*innen – in Accra (Ghana), Kigali (Ruanda), Dakar (Senegal) und Kampala (Uganda) die aus Bürgersteigen, Plätzen und Pisten des Kontinents ihre Playgrounds schaffen und so an der Kreation einer neuen kulturellen und sozialen Ordnung beteiligt sind.
Außerdem gibt es Streetdance-Einlagen von Berliner Tänzer*innen.

LIZ GOMIS ist Journalistin und Filmemacherin. Sie studierte Kulturvermittlung, Kommunikation und audiovisuellen Journalismus an der Sorbonne in Paris. Sie arbeitet als Kolumnistin für den französischen Sender „Radio Nova“ und ist Mitglied eines von Präsident Emmanuel Macron einberufenen Beratergremiums zu afrikanisch-französischen Beziehungen. Sie arbeitet in dieser Funktion auch mit an der Restaurierung und Digitalisierung afrikanischer Filme und entwickelt Workshop- und Filmprogramme für Schüler*innen.

 

[:en]

SU 13 NOV
16.00 HUMBOLDT FORUM

AFRICA RIDING: Youth Program
Liz Gomis and Aurélien Biette
France 2018 I OmU I ca. 60 min
in the presence of Liz Gomis and with street dance interludes by Berlin dancers
Admission free!

 

With AFRICA RIDING AFRIKAMERA presents a youth program with guests. The documentary series, from which a selection of five episodes will be shown, accompanies different communities of riders – skateboarders, roller skaters, bikers – in Accra (Ghana), Kigali (Rwanda), Dakar (Senegal) and Kampala (Uganda) who create their playgrounds out of the sidewalks, squares and slopes of the continent and thus participate in the creation of a new cultural and social order.
Also, there will be street-dance performances by Berlin dancers.

LIZ GOMIS is a journalist and filmmaker. She studied cultural mediation, communication and audiovisual journalism at the Sorbonne in Paris. She works as a columnist for the French broadcaster „Radio Nova“ and is a member of an advisory board on African-French relations convened by President Emmanuel Macron. In this capacity, she also works on the restoration and digitization of African films and develops workshop and film programs for students.

 

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AFRIKAMERA SHORTS / AFRODIASPORIC PERSPECTIVES

[:de]

SO 13 NOV
15.00 ARSENAL
Tickets

AFRIKAMERA SHORTS: AFRODIASPORIC PERSPECTIVES
Guinea/ Kenia/ Deutschland u.a. 2018-2020 I Kurzfilmprogramm I OmU I 64 min

 

IN DEUTSCHLAND

von Christoph Mushayija Rath
Guinea/ Deutschland u.a. 2020 I Digital I OmU I 15 min

Ouakam und Semah wollen Fußball spielen gehen, was einfacher gesagt ist als getan. Als sie es dann doch zum Strand schaffen, geraten die beiden in einen Streit, da Ouakam für Semahs Begriffe zu egoistisch spielt und den Ball nicht abgibt. Beim Ausruhen nach dem Spiel kommt die Mannschaft auf die Deutschen, die in der Nachbarschaft wohnen. Gerüchten nach zu urteilen sollen die einen wunderschönen Swimmingpool haben. Es wird nicht lange überlegt und die Bande macht sich auf den Weg ins vermeintliche Glück. Als nach einer Reihe von Hindernissen letztlich nur zwei zum Pool dürfen, ist es an Ouakam zu entscheiden, ob er seinen besten Freund Semah mitnimmt oder nicht.

CHRISTOPH MUSHAYIJA RATH wurde 1985 in Gatagara (Ruanda) geboren. Nach seinem Abitur und Zivildienst verbrachte er eineinhalb Jahre in Guinea, wo er freiberuflich als Fotograf und Filmemacher tätig war. Zurück in Deutschland, arbeitete er bei der Werbeagentur Saatchi & Saatchi. Eineinhalb weitere Jahre in Westafrika – diesmal im Senegal – arbeitete er erneut als Filmemacher und Fotograf. Mehrere Kurz- und Dokumentarfilmarbeiten entstanden mit CinéBanlieue, einem Zusammenschluss junger Filmschaffender in Dakar, vorgestellt vom FilmInitiativ beim AFFK 2017. Seit 2011 studiert Rath Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB).

 

 

Miss Black Germany

von Elisha Smith-Leverock
Deutschland 2018 I Digital I OmeU I 12 min

Bei ihren Vorbereitungen auf die Wahl zur Miss Black Germany in Berlin erzählen vier Frauen von ihren persönlichen Erfahrungen mit den überwiegend weißen Schönheitsidealen, mit denen sie aufgewachsen sind.

ELISHA SMITH-LEVEROCK studierte Fotografie in Berlin und zog 2005 London. Sie ist halb Engländerin und halb Deutsche. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als freiberufliche Fotografin und Mitarbeiterin für mehrere internationale Modemagazine wie Bon, 032.c, Another und Dazed & Confused. Parallel zu ihrer Karriere als Fotografin begann Elisha, mit bewegten Bildern zu experimentieren, und 2009 wechselte sie in die Welt der Modefilme und Musikvideos. Ihr Kurzfilm I Want Muscle gewann den MK2 Grand Prix beim renommierten ASVOFF-Festival von Diane Pernet und wurde neben anderen Nominierten wie Commes Des Garçons, Louis Vuitton und Prada für den London Design Museum’s Designs Of The Year Award nominiert.

 

BREAKFAST IN KISUMU

von Rebecca Achieng Ajulu-Bushell
Großbritannien/ Kenia/ Südafrika 2019 I OmeU I 37 min

Rok Ajulu (1950-2016) war ein bekannter kenianischer Wissenschaftler und Aktivist, der sich im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika engagierte. Breakfast In Kisumu ist die Hommage seiner Tochter Rebecca an ihren Vater. Das Leitmotiv des Films ist ein intimes Gespräch zwischen Vater und Tochter, das sie aufnahm, kurz bevor Ajulu erfuhr, dass er unheilbar krank war. Er spricht über die vielen Wendungen in seinem Leben, in dem er für die Freiheit kämpfte, aber immer wieder im Gefängnis oder im Exil landete. Sie behandeln seine Zeit als aktivistischer Student im Kenia der 1970er Jahre, sein Studium in Bulgarien, seine erste akademische Position in England und seine enge Verbindung zu Südafrika. Gedreht in sechs Ländern in verschiedenen Formaten, zeichnet der Film wesentliche Stationen von Ajulus Leben nach und ist dabei zugleich ein persönlicher Versuch der Regisseurin, das Leben ihres Vaters nachzuempfinden, der nur sporadisch in ihrem Leben präsent sein konnte.

REBECCA ACHIENG AJULU-BUSHELL wuchs in verschiedenen afrikanischen Ländern auf, bevor sie nach Großbritannien zog, um ihre sportliche Karriere zu verfolgen. Nach ihrer Teilnahme an den Commonwealth Games 2010 verließ sie die britische Olympiamannschaft, um sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren und machte ihren Abschluss am Brasenose College in Oxford in Kunstgeschichte (BFA Hons). Dort gründete sie das Peerless Women’s Network, hatte mehrere Einzelausstellungen und arbeitete unter anderem in der Bildungsabteilung der Saatchi Gallery.

 

[:en]

SU 13 NOV
15.00 ARSENAL
Tickets

AFRIKAMERA SHORTS: AFRODIASPORIC PERSPECTIVES
Guinea/ Kenya/ Germany a.o. 2018-2020 I Short Film Program I OmU I 64 min

 

IN DEUTSCHLAND

by Christoph Mushayija Rath
Guinea/ Germany a.o. 2020 I Digital I OmU I 15 min

Ouakam and Semah want to go play soccer, which is easier said than done. When they do make it to the beach, the two get into an argument because Ouakam plays too selfishly for Semah’s liking and doesn’t pass the ball. While resting after the game, the team comes across the Germans who live in the neighborhood. Rumor has it that they have a beautiful swimming pool. It doesn’t take long to think about it and the gang sets off for supposed happiness. When, after a series of obstacles, only two are finally allowed to go to the pool, it is up to Ouakam to decide whether or not to take his best friend Semah with him.

CHRISTOPH MUSHAYIJA RATH was born in Gatagara (Rwanda) in 1985. After graduating from high school and doing his community service, he spent one and a half years in Guinea, where he worked as a freelance photographer and filmmaker. Back in Germany, he worked at the advertising agency Saatchi & Saatchi. Another year and a half in West Africa – this time in Senegal – he worked again as a filmmaker and photographer. Several short films and documentaries were made with CinéBanlieue, an association of young filmmakers in Dakar, presented by FilmInitiativ at AFFK 2017. Since 2011 Rath has been studying directing at the German Film and Television Academy Berlin (DFFB).

 

 

Miss Black Germany

by Elisha Smith-Leverock
Germany 2018 I Digital I OmeU I 12 min

As they prepare to compete in the Miss Black Germany pageant in Berlin, four women share their personal experiences with the predominantly white beauty ideals they grew up with.

ELISHA SMITH-LEVEROCK studied photography in Berlin and moved to London in 2005. She is half English and half German. After graduating, she worked as a freelance photographer and contributor for several international fashion magazines such as Bon, 032.c, Another and Dazed & Confused. Parallel to her career as a photographer, Elisha began experimenting with moving images, and in 2009 she moved into the world of fashion films and music videos. Her short film I Want Muscle won the MK2 Grand Prix at Diane Pernet’s prestigious ASVOFF festival and was nominated for the London Design Museum’s Designs Of The Year Award alongside other nominees such as Commes Des Garçons, Louis Vuitton and Prada.

 

BREAKFAST IN KISUMU

by Rebecca Achieng Ajulu-Bushell
Great Britain/ Kenya/ South Africa 2019 I OmeU I 37 min

Rok Ajulu (1950-2016) was a prominent Kenyan scholar and activist involved in the struggle against apartheid in South Africa. Breakfast In Kisumu is his daughter Rebecca’s tribute to her father. The film’s leitmotif is an intimate conversation between father and daughter, recorded just before Ajulu learned he was terminally ill. He talks about the many twists and turns in his life, in which he fought for freedom but repeatedly ended up in prison or exile. They cover his time as an activist student in 1970s Kenya, his studies in Bulgaria, his first academic position in England, and his close ties to South Africa. Shot in six countries in a variety of formats, the film traces key stages of Ajulu’s life while also being a personal attempt by the director to recreate the life of her father, who was only able to be sporadically present in her life.

REBECCA ACHIENG AJULU-BUSHELL grew up in various African countries before moving to the UK to pursue her athletic career. After competing in the 2010 Commonwealth Games, she left the British Olympic team to focus on her education, graduating from Brasenose College, Oxford with a BFA Hons in Art History. There she founded the Peerless Women’s Network, had several solo exhibitions and worked in the education department of the Saatchi Gallery, among others.

 

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Neptune Frost

[:de]

SA 12 NOV
21.00 ARSENAL
Tickets

NEPTUNE FROST
von Saul Williams und Anisia Uzeyman
Ruanda/ USA 2021 I Spielfilm I OmeU I 105 min

WDH 13.11. / 18.00 BROTFABRIKKINO
Tickets

 

In einer unwirtlichen Bergregion in einem namenlosen Staat in Zentralafrika bildet eine Gruppe geflohener Coltan-Bergarbeiter gemeinsam mit Hacker*innen eine antikolonialistische Widerstandsgruppe. Von ihrem Lager in einer unwirklichen Elektroschrott-Müllhalde aus versuchen sie, das autoritär-diktatorische Regime zu stürzen, das die natürlichen Ressourcen der Region – und ihre Menschen – ausbeutet. Als die transidente Ausreißerin Neptune und der entkommene Coltan-Bergarbeiter Matalosa durch kosmische Kräfte zueinander finden, gelingt es dem Kollektiv, das scheinbar übermächtige System ins Wanken zu bringen…

Gedreht unter schwierigen pandemischen Bedingungen 2020 in Ruanda in weniger als einem Monat, ist Neptune Frost eine mitreißende afrofuturistische Fantasie, changierend zwischen Musical, Science-Fiction-Parabel und ökofeministischen Hacker-Manifest. Neptune Frost feierte seine Premiere beim Filmfestival in Cannes 2021 und wurde seitdem für zahlreiche Preise nominiert.

SAUL WILLIAMS ist ein amerikanischer Dichter, Musiker und Schauspieler. Sein Schauspieldebüt gab er in dem Film Slam von Marc Levin, an dem er mitschrieb. Der Film gewann 1998 den Großen Preis der Jury in Sundance und die Camera D’Or in Cannes. Saul war in der Serie Girlfriends zu sehen und hat in diversen Filmen mitgewirkt, darunter K-Pax, Lackawanna Blues, New York, I Love You, Akilla’s Escape und Aujourd’hui-TEY (Alain Gomis), der 2013 den L’Etalon D’Or bei FESPACO gewann. Saul war der erste Afroamerikaner, der auf dem Festival als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2014 gab Saul sein Broadway-Debüt als Hauptdarsteller in Holler If Ya Hear Me, das auf den Texten von Tupac Shakur basiert. Saul hat fünf Gedichtbände veröffentlicht, die in mehrere Sprachen übersetzt worden sind. Als Musiker hat er sechs Alben veröffentlicht und ist mit Künstlern wie Kanye West, Nas, Janet und Keith auf Tournee gegangen.

 

ANISIA UZEYMAN, geboren in Ruanda, ist Schauspielerin, Dramatikerin und Regisseurin. Ihr Regiedebüt Dreamstates wurde komplett mit iPhones gedreht, die Hauptrollen spielen Saul Williams, William Nadylam und Beau Sia. Der Film wurde 2016 auf dem Lausanne Afro Fusion Festival uraufgeführt. Uzeyman hat auch bei zahlreichen Musikvideos Regie geführt. Als Schauspielerin wirkte Uzeyman unter anderem bei Aujourd’hui-TEY mit, in dem sie Saul Williams kennenlernte und Ayiti Mon Amour von Guetty Felin, der beim Toronto International Film Festival 2017 premierte. Ihr erstes Buch, eine poetische Bearbeitung ihres Original-Drehbuchs Saolomea, Saolomea ist im Dezember 2021 erschienen.

 

[:en]

SA 12 NOV
21.00 ARSENAL
Tickets

NEPTUNE FROST

by Saul Williams and Anisia Uzeyman
Rwanda/ USA 2021 I Feature film I OmeU I 105 min

REPETITION 13.11. / 18.00 BROTFABRIKKINO
Tickets

 

 

In an inhospitable mountainous region in an unnamed state in central Africa, a group of escaped coltan miners join forces with hackers to form an anti-colonialist resistance group. From their camp in an otherworldly electronic waste dump, they seek to overthrow the authoritarian dictatorial regime that exploits the region’s natural resources – and its people. When transidene runaway Neptune and escaped coltan miner Matalosa find each other through cosmic forces, the collective manages to shake the seemingly overbearing system….

Shot under difficult pandemic conditions in Rwanda in 2020 in less than a month, Neptune Frost is a sweeping Afrofuturist fantasy, oscillating between musical, science fiction parable, and ecofeminist hacking manifesto. Neptune Frost premiered at the 2021 Cannes Film Festival and has since been nominated for numerous awards.

SAUL WILLIAMS is an American poet, musician and actor. He made his acting debut in the film Slam by Marc Levin, which he co-wrote. The film won the Grand Jury Prize at Sundance and the Camera D’Or at Cannes in 1998. Saul was featured in the series Girlfriends and has appeared in various films including K-Pax, Lackawanna Blues, New York, I Love You, Akilla’s Escape and Aujourd’hui-TEY (Alain Gomis), which won the L’Etalon D’Or at FESPACO in 2013. Saul was the first African American to win Best Actor at the festival. In 2014, Saul made his Broadway debut as the lead in Holler If Ya Hear Me, based on the lyrics of Tupac Shakur. Saul has published five books of poetry that have been translated into several languages. As a musician, he has released six albums and toured with artists such as Kanye West, Nas, Janet and Keith.

 

 

ANISIA UZEYMAN, born in Rwanda, is an actress, playwright and director. Her directorial debut Dreamstates was shot entirely with iPhones and stars Saul Williams, William Nadylam and Beau Sia. The film premiered at the Lausanne Afro Fusion Festival in 2016. Uzeyman has also directed numerous music videos. As an actress, Uzeyman participated in Aujourd’hui-TEY, in which she met Saul Williams, and Ayiti Mon Amour by Guetty Felin, which premiered at the 2017 Toronto International Film Festival, among others. Her first book, a poetic adaptation of her original screenplay Saolomea, Saolomea is due out in December 2021.

 

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[:de]No U-Turn[:en]NO U-TURN[:]

[:de]

SA 12 NOV
18.30 ARSENAL
Tickets
und als Video on Demand bei INDIEKINOKLUB

NO U-TURN
von Ike Nnaebue
Nigeria/ Südafrika/ Frankreich/ Deutschland 2022 I Dokumentarfilm I OmeU I 93 min
in Anwesenheit des Regisseurs

 

Mit seinem Dokumentarfilmdebüt begibt sich der nigerianische Regisseur Ike Nnaebue auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit. Vor mehr als 20 Jahren versuchte er von Nigeria aus über Benin, Mali, Mauretanien und Marokko nach Europa zu kommen. Doch weil ihm die Fahrt über das Mittelmeer zu riskant erschien, kehrte Nnaebue schließlich nach Nigeria zurück, um ein Filmstudium zu beginnen.

In seinem Film zeichnet Nnaebue eindrücklich nach, was junge Männer und Frauen dazu treibt, sich auf diesen gefährlichen Weg in eine ungewisse Zukunft begeben. In intimen Interviews werden insbesondere auch Erfahrungen junger Frauen auf dem Weg nach Norden erhellt und Einblicke in ihre Träume und Nöte gegeben.

Mit NO U-TURN hat Nnaebue einen essayistischen wie selbstreflexiven filmischen Reisebericht geschaffen, der die Sehnsüchte junger Menschen in Westafrika nach einem besseren Leben in einem anderen Licht aufzeigt.

IKE NNAEBUE wurde 1975 in Ojoto, Nigeria geboren und arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Er realisierte mehrere erfolgreiche Spielfilme, darunter Sink or Swim über illegale Migration und Menschenhandel, der auf dem Newark International Film Festival den Preis für den besten Spielfilm gewann. No U-Turn ist sein erster Dokumentarfilm. Mit diversen Ausbildungsangeboten und Workshops engagiert er sich für die Nachwuchsförderung im Bereich Film und gibt jungen Afrikaner*innen insbesondere sein Know-how im Smartphone-Filmemachen weiter.

 

[:en]

SA 12 NOV
18.30 ARSENAL
Tickets
and as Video on Demand at INDIEKINOKLUB

NO U-TURN
by Ike Nnaebue
Nigeria/ South Africa/ France/ Germany 2022 I Documentary I OmeU I 93 min
in presence of the director

 

With his documentary debut, Nigerian director Ike Nnaebue embarks on a journey into his own past. More than 20 years ago, he tried to reach Europe from Nigeria via Benin, Mali, Mauritania and Morocco. But because the journey across the Mediterranean seemed too risky, Nnaebue eventually returned to Nigeria to begin studying film.

In his film, Nnaebue impressively traces what drives young men and women to embark on this dangerous journey into an uncertain future. In intimate interviews, the experiences of young women on their way north are also illuminated and insights into their dreams and hardships are given.

With NO U-TURN, Nnaebue has created an essayistic as well as self-reflexive cinematic travelogue that shows the longings of young people in West Africa for a better life in a different light.

IKE NNAEBUE was born in 1975 in Ojoto, Nigeria and works as a director, screenwriter and producer. He made several successful feature films, including Sink or Swim about illegal migration and human trafficking, which won the Best Feature Film Award at the Newark International Film Festival. No U-Turn is his first documentary film. With various training programs and workshops, he is committed to promoting young talent in the field of film and, in particular, passes on his know-how in smartphone filmmaking to young Africans.

 

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SOULA

[:de]

FR 11 NOV
22.00 ARSENAL
Tickets

SOULA
von Salah Issaad
Algerien/ Frankreich/ Saudi Arabien/ Katar 2021 I Spielfilm I OmeU I 91 min
Deutschlandpremiere

 

Soula, eine junge alleinerziehende Mutter, wird von ihrer Familie im Namen der Ehre verstoßen. Sie weiß nicht, wohin sie gehen soll, als ihr Vater sie aus dem Haus wirft, und bittet daher Freunde und Verwandte um Hilfe. Um ihre kleine Tochter zu retten, begibt sie sich im Osten Algeriens auf einen 14-stündigen dystopischen Roadtrip von Batna bis Annaba und steuert dabei auf ihr unausweichliches Schicksal zu.

Die Hauptdarstellerin Soula Bahri ist nicht nur die Co-Autorin des Filmskripts, sondern verkörpert sich in dieser semi-autobiographischen Geschichte auch selbst.

Das Langfilmdebüt von Salah Issaad wurde bei zahlreichen Festivals ausgezeichnet, unter anderem beim Beirut International Women Film Festival und Arab Film Festival in Malmö. AFRIKAMERA präsentiert Soula als Deutschlandpremiere.

SALAH ISSAAD, geboren 1989 in Arris (Algerien), zog nach seinem Studium an der juristischen Fakultät von Batna in Algerien nach Frankreich, um sein zweijähriges Filmstudium an der Universität Paris VIII zu absolvieren. Danach besuchte er die ARFIS-Schule für audiovisuelle Medien in Lyon und wechselte schließlich zur Factory School in Villeurbanne, wo er sein Diplom als Filmregisseur erwarb. Issaad führte bei mehreren Kurzfilmen Regie. Soula ist sein Langfilmdebüt.

 

[:en]

FR 11 NOV
22.00 ARSENAL
Tickets

SOULA
by Salah Issaad
Algeria/ France/ Saudi Arabia/ Qatar 2021 I Feature film I OmeU I 91 min
German premiere

 

Soula, a young single mother, is disowned by her family in the name of honor. She doesn’t know where to go when her father throws her out of the house, so she asks friends and relatives for help. To save her young daughter, she embarks on a 14-hour dystopian road trip from Batna to Annaba in eastern Algeria, heading toward her inevitable fate.

Lead actress Soula Bahri not only co-wrote the film script, but also embodies herself in this semi-autobiographical story.

Salah Issaad’s feature film debut has won awards at numerous festivals, including the Beirut International Women Film Festival and Arab Film Festival in Malmö. AFRIKAMERA presents Soula as a German premiere.

SALAH ISSAAD, born in Arris (Algeria) in 1989, moved to France after graduating from Batna Law School in Algeria to complete his two-year film studies at the University of Paris VIII. He then attended the ARFIS School of Audiovisual Media in Lyon and eventually moved to the Factory School in Villeurbanne, where he earned his diploma as a film director. Issaad directed several short films. Soula is his feature film debut.

 

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Bal poussière

[:de]

FR 11 NOV
20.30 HUMBOLDT FORUM
Tickets

BAL POUSSIERE
von Henri Duparc
Elfenbeinküste 1988 I Spielfilm I OmeU I 93 min
in Anwesenheit von Henriette Duparc (Filmproduzentin/ Fondation Henri Duparc)

WDH 12.11. / 18.00 BROTFABRIKKINO
Tickets

 

Demi-dieu (Halbgott) ist ein wohlhabender Bauer und Dorfchef mit fünf Ehefrauen. Als er beschließt, mit der jungen Binta eine sechste Frau zu heiraten, um für jeden Tag der Woche (außer Sonntag, dem Ruhetag) eine Ehepartnerin zu haben, werden seine fünf anderen Frauen unzufrieden. Binta, eine moderne, selbstbewusste Frau, will sich nicht unterordnen. Schon bald kommt es zu Konflikten mit ihrem Mann und den anderen Frauen, die für Komik sorgen.
Mit der Polygamie-Komödie Bal Poussière präsentiert AFRIKAMERA einen Klassiker des Genres. Der Film des ivorischen Regisseurs Henri Duparc lädt die Zuschauer*innen mit Humor und Slapstick dazu ein, über eingefahrene Gewohnheiten und gesellschaftlichen Wandel nachzudenken und eine Reflexion in Selbstkritik zu üben.

HENRI DUPARC, geboren 1941 in Guinea, gestorben 2006 in Paris, studierte Filmwirtschaft an der „Ecole de Cinématographie de Belgrade“ und am „Institut des Hautes Etudes Cinématographiques (IDHEC) de Paris“. Danach ließ er sich in der Elfenbeinküste nieder und gründet „Focale 13“, seine Filmproduktions- und Rundfunkgesellschaft. Als emblematische Figur des afrikanischen Kinos widmete er den größten Teil seines Werks Komödien, in denen er die gesellschaftlichen Probleme des modernen Afrikas thematisierte. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören Abusuan (1972), Une Couleur Café (1997), Rue Princesse (1993) und Caramel (2004).

 

[:en]

FR 11 NOV
20.30 HUMBOLDT FORUM
Tickets

BAL POUSSIERE
by Henri Duparc

Ivory Coast 1988 I Feature film I OmeU I 93 min
in the presence of Henriette Duparc (film producer/ Fondation Henri Duparc)

REPETITION 12.11. / 18.00 BROTFABRIKKINO
Tickets

 

Demi-dieu (demigod) is a wealthy farmer and village chief with five wives. When he decides to marry a sixth wife, young Binta, in order to have a spouse for every day of the week (except Sunday, the day of rest), his five other wives become dissatisfied. Binta, a modern, self-confident woman, does not want to submit. Soon there are conflicts with her husband and the other wives, which provide comedy.
AFRIKAMERA presents a classic of the genre with the polygamy comedy Bal Poussière. With humor and slapstick, the film by Ivorian director Henri Duparc invites the viewers* to reflect on ingrained habits and social change and to practice a reflection in self-criticism.

HENRI DUPARC, born 1941 in Guinea, died 2006 in Paris, studied film business at the „Ecole de Cinématographie de Belgrade“ and at the „Institut des Hautes Etudes Cinématographiques (IDHEC) de Paris“. He then settled in Ivory Coast and founded „Focale 13“, his film production and broadcasting company. An emblematic figure of African cinema, he devoted most of his work to comedies in which he addressed the social problems of modern Africa. His best-known films include Abusuan (1972), Une Couleur Café (1997), Rue Princesse (1993) and Caramel (2004).

 

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LE DERNIER REFUGE (THE LAST SHELTER)

[:de]

FR 11 NOV
18.30 ARSENAL
Tickets
und als Video on Demand at INDIEKINOKLUB

LE DERNIER REFUGE (THE LAST SHELTER)
von Ousmane Samassékou
Mali/ Südafrika/ Frankreich 2021 I Dokumentarfilm I OmeU I 85 min
in Anwesenheit des Regisseurs Ousmane Samassékou

 

Das von der Caritas betriebene „House of Migrants“, gelegen nahe der malischen Stadt Gao am Übergang von der Sahelzone zur Wüste Sahara, bietet Zuflucht für müde und gestrandete Reisende auf dem Weg nach Norden, für die es kein Zurück in ihre Heimatorte gibt.

Der junge malische Regisseur Ousmane Samassékou lässt die Zuschauer*innen tief in das alltägliche Leben und die Träume der Menschen im „House of Migrants“ eintauchen – wie in jene von Esther, einem 16-jährigen Mädchen aus Burkina Faso, das davon träumt, mit ihrem Begleiter Kadi nach Algerien zu gehen; Mariko, der Visionen von einer Frau an seinem Fenster hat, die er heiraten und nach Europa mitnehmen möchte, oder auch Natacha, eine ruhige und andächtige Frau mittleren Alters, die seit fünf Jahren ihre Tage mit einsamen Schach- und Würfelspielen verbringt.

Inspiriert von der Geschichte seines Onkels, der vor mehr als 30 Jahren nach Deutschland aufbrach und auf dem Weg dorthin verschwand, ist Ousmane Samassékou ein menschlicher, zutiefst bewegender Dokumentarfilm geglückt, der – durchzogen von lyrischen Bildern der sonnenbeschienenen Wüste – noch lange nachwirkt. Der Regisseur wird für das Screening vor Ort sein.

OUSMANE SAMASSEKOU studierte BWL und anschließend am Conservatory of Multimedia Arts and Crafts in Bamako. Mit anderen zusammen gründete er die DS Production, wo er als Produzent, Regisseur, Kameramann und Filmeditor arbeitet.

 

[:en]

FR 11 NOV
18.30 ARSENAL
Tickets
and as Video on Demand bei INDIEKINOKLUB

LE DERNIER REFUGE (THE LAST SHELTER)

by Ousmane Samassékou
Mali/ South Africa/ France 2021 I Documentary I OmeU I 85 min
in presence of the director Ousmane Samassékou

 

The Caritas-run House of Migrants, located near the Malian city of Gao at the transition from the Sahel to the Sahara desert, offers refuge to weary and stranded travelers on their way north, for whom there is no return to their homes.

The young Malian director Ousmane Samassékou lets the audience dive deep into the daily life and dreams of the people in the „House of Migrants“ – like those of Esther, a 16-year-old girl from Burkina Faso, who dreams of going to Algeria with her companion Kadi; Mariko, who has visions of a woman at his window whom he wants to marry and take to Europe; or Natacha, a quiet and devout middle-aged woman who has spent her days playing solitary games of chess and dice for five years.

Inspired by the story of his uncle, who left for Germany more than 30 years ago and disappeared along the way, Ousmane Samassékou has succeeded in creating a human, deeply moving documentary that – infused with lyrical images of the sunlit desert – lingers long afterward. The director will be on hand for the screening.

OUSMANE SAMASSEKOU studied business administration and then at the Conservatory of Multimedia Arts and Crafts in Bamako. Together with others, he founded DS Production, where he works as a producer, director, cameraman and film editor.

 

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